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Das neue HAIDA M10 Filtersystem im Schnellcheck

HAIDA M10 System

Ich stelle hier kurz das von HAIDA neu entwickelte Filtersystem mit dem Namen M10 im praktischen Einsatz vor. Ich habe bisher erst wenige Fotos mit dem neuen System gemacht, da dieses hauptsächlich bei den Teilnehmern der letzten Fotoreise auf den Darß im Einsatz waren. Einige Teilnehmer hatten noch keinerlei Erfahrung mit Filtern, die anderen konnten das System mit den eigenen Filtern vergleichen.

Das “Kernstück”

Der HAIDA Filterhalter M10 ist aus eloxiertem Aluminium gefertigt. Der charakteristische rote Hebel zur einfach Befestigung des Halters am Adapterring ist ebenfalls aus Metall. Wie andere Filtersystem auch benötigt man zunächst einen auf den jeweiligen Objektivdurchmesser abgestimmten Adapterring (links im Bild), der den eigentlichen Filterhalter aufnimmt (unten in der Bildmitte) und dann letztlich die eigentlichen Filter (hier im Bild rechts ein Polfilter). Die Ringe gibt es in vielen Durchmessern. Montiert sind auf dem Halter zwei sehr flache Filtereinschübe. Ein Dritter nebst Schrauben liegt dem Filterhalter bei. So kann man bis zu vier Filter kombinieren.

HAIDA M10 System
HAIDA M10 System
HAIDA M10 System
Etui für den Filterhalter

Im Bild ist rechts der Polfilter zu sehen, der als Einschubfilter konzipiert ist. Man schiebt ihn direkt in den Filterhalter. Vorteil hierbei ist, dass man immer noch alle Filtereinschübe frei hat und vor allem, dass man über eine Rändelschraube die Stellung des Polfilters auch bei eingeschobenen Filtern leicht verändern kann ohne den Halter abnehmen zu müssen.

Wird der Polfilter nicht verwendet, so sollte man einen leeren Einschub einsetzen, damit das System lichtdicht bleibt und man keine unliebsamen Spiegelungen erhält. Dieser Leereinschub und der Polfilter liegen dem in einem extra Etui gelieferten Filterhalter M10 schon bei.

Die Adapterringe sind für mich einfacher zu schrauben als die “alten” Ringe. Möglicherweise hat man am Gewinde etwas verändert.

Montiert sieht das ganze dann so aus:

Im ersten Einschub befindet sich hier ein Grauverlaufsfilter. Ein weiterer Einschub ist noch frei, der Graufilter (ND-Filter) ist jedoch schon in Form des Drop-in Filters eingesetzt. Durch die Bauart des Adapterrings und die Tatsache, dass man den zweiten Einschub nur selten benötigt, reduziert sich auch die gefürchtete Vignettierung bei der Verwendung weitwinkliger Objektive durch den Filterhalter selbst, da die gesamte Lösung nicht so weit nach vorn ragt. Man müsste dann zu den deutlich größeren und auch schwereren 150 mm Scheiben greifen. Ich habe bei 16 mm Brennweite keinerlei Probleme mit dem M10 und einem Verlaufsfilter.

Die Einschubfilter (Drop-in Filter)

Neben dem bereits enthaltenen Polfilter der auch über die NanoPro MC Vergütung verfügt gibt es zahlreiche andere Einschubfilter. Ich nutze die ND Filter 1.8 3.0 und 4.5.
Die Filter sind aus Glas gefertigt und weisen die ebenso die aus den 100 mm Filtern bekannte NanoPro MC Vergütung auf. Durch ein spezielles Fertigungsverfahren, bei dem nur noch die oberste Schicht der ND Filter gefärbt ist, lässt sich zum einem die Vignettierung und zum anderen die Farbwiedergabe deutlich verbessern. Besonders im Weitwinkelbereich neigen starke ND Filter dazu, einen Farbstich zu erzeugen und zudem noch einen Randabfall der Helligkeit hervorzurufen.
Zudem perlen Wassertropfen deutlich sichtbar ab, sodaß die Reinigung leicht fällt.

Die beiden unteren Fotos einer weißen Wand zeigen, das der ND Filter keinen Einfluß auf die Farbwiedergabe hat. In beiden Fällen ist der Weißabgleich auf “Automatisch” eingestellt. Sollte es doch zu einer Abweichung kommen, so lässt sich diese in LR sehr leicht beheben.
Linkes Bild: (ohne ND 3.0 Filter, WB Auto), rechtes Bild: (mit ND 3.0 Filter,WB Auto)

Schön ist, dass auch bei den Einschubfiltern (wie schon von den Verlaufsfiltern gewohnt) neben der Angabe von z.B. “ND 1.8″ auch eine Angabe über die Anzahl der Blendenstufen (hier ” 6 Stops”), um die man die Belichtungszeit verlängern muss, graviert ist. Das ist gerade für Einsteiger sehr hilfreich.

Und die “alten” Steckfilter?

Im neuen Halter lassen sich natürlich auch die 100*100mm ND Steckfilter verwenden. Diese sind dann ohne die Dichtung, die man für die meisten anderen Filterhalter auf den Filter klebt, einzuschieben. Der Halter selbst weist eine sehr dünne Dichtung auf, die den eingeschobenen ND Filter lichtdicht macht. Es entfällt somit das Aufkleben dieser Dichtungen, die den HAIDA Steckfiltern beiliegen. Doch wenn es schon mal die Drop-in Filter gibt, wozu dann noch ND Steckfilter zusätzlich?
Man erreicht durch die Kombination von Einschub- und Steckfiltern sehr lange Verschlußzeiten, so dass man auch tagsüber schöne Langzeitbelichtungen machen kann. Die Verlaufsfilter werden ohnehin weiterhin in die Einschübe vor der Linse eingesetzt.

Neue Filtertasche

Auch die Filtertasche ist völlig neu entwickelt und gefällt mir wirklich sehr gut. Die Filter werden hier, anders als bei der Vorgängerversion um 90 Grad gedreht, liegend eingelegt. Unter dem Hauptreißverschluß befindet sich noch einmal eine zweite herausnehmbare Innentasche mit zusätzlichem Deckel. So ist wirklich ein sehr guter Schutz gewährleistet. Die Innentasche fasst maximal neun Filter in 100*150 mm inkl. des Filterhalters. Auf der Vorderseite der Innentasche ist ein zusätzliches Reißverschlußfach integriert.

Durch eine Befestigungsmöglichkeit an einem Gürtel mittels einer Schlaufe mit Klettband ergibt sich eine weitere Tragemöglichkeit als Gürteltasche. Am Stativ lässt sich die Tasche auch mit einer weiteren Halterung mit Klickverschluß befestigen.

Auf der Vorderseite verfügt die Tasche über ein zusätzliches Reißverschlußfach.
Die Tasche ist sehr leicht und trotzdem stabil und vor allem wasserabweisend. Alle Reißverschlüsse verfügen über zusätzliche “Zipper”, die ein Öffnen auch mit Handschuhen ermöglichen.

Fazit

Mit dem neuen Filter ist HAIDA ein wirklich sehr ausgereiftes System gelungen. Die Komponenten sind robust, aber trotzdem sehr leicht. Das trifft besonders auf die Einschubfilter zu, die auch aus Glas gefertigt sind. Durch das sehr schnelle Wechseln der ND Filter und das einfache Verstellen des Polfilters ist das Fotografieren wieder ein wenig einfacher geworden. Auch die Kompatibilität zu den herkömmlichen ND Steckfiltern finde ich lobenswert. Manche Hersteller variieren die Spaltmaße so, dass dann nur noch die neuen Filter in den neuen Halter passen. Von der Qualität der Filter selbst bin ich seid mehreren Jahren überzeugt.

Hier noch einige wenige Beispiele, die ich mit dem neuen System aufgenommen habe. Die Filter waren hauptsächlich bei den Teilnehmern der letzten Workshops im Einsatz 🙂

6 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Am Wasser kann man auch gut 3 Filter einstecken. Pol gegen Reflecktionen, ND für lange Belichtung und Verlaufsfilter um den Himmel abzudunkeln.
    Mit dem M10 Set hat man alles am Start. Es sind auch mehrere Adapterringe dabei um das Filtersystem auf unterschiedlichen Objecktiven zu nutzen.
    Ist natürlich eine Investition ein ganzes Set zu kaufen, aber für mich hat es sich gelohnt.

    Schöne Grüße und immer gutes Licht

    Stephan

    Antworten
    • Hi Stephan,

      danke für Deinen Kommentar.

      Sicher sind gute Filter nicht günstig. Jedoch ist das meist eine einmalige Investition, die sich dann im Laufe der Jahre wieder relativiert.
      HAIDA hat auch immer mal wieder Rabattaktionen für Sets oder Einzelfilter.

      Schöne Grüße,

      Helmut

      Antworten
  • Mit Plattenfilter meine ich die 100×100 ND-Filter. Der Polfilter ist doch ein Drop-In Filter, was wird da geschraubt? Wenn ich jetzt den Pol Drop-In nehme, kann ich ja keinen ND Drop-In verwenden, benötige dann also doch wieder die 100×100 ND-Filter (zusätzlicher Kauf), wenn ich schon Drop-In ND Filter habe.
    Wie oft benutzt du z.B. Pol und ND Filter gleichzeitig, mir fehlt da leider die Erfahrung was für Filter am Anfang Sinn machen.

    Antworten
    • Hi Torsten,

      also wie schon geschrieben, ich schraube den Polfilfer IN den Adapterring, darauf kommt dann der Filterhalter und dann eben die Filter.
      Ich nutzte allerdings noch das alte HAIDA System, nICHT den M10 Halter, wo man mit den Drop-In Filtern arbeitet.!
      Da wäre das Setup dann so: Polfilter als Drop-In und ND Filter als “Plattenfilter” davor. Damit kannst Du dann eben recht schnell zwischen mit und ohne Polfilter wechseln.

      Ich nutze das z.B. bei Fotos am Bachlauf, wenn ich recht lange belichten will UND keine Reflexe vom Wasser auf den Steinen haben möchte.
      Ich würde ein Set wählen, da ist der Pol ja meist schon dabei und die ND Filter zum Stecken auch. Das fände ich am sinnvollsten.

      Schöne Grüße,

      Helmut

      Antworten
  • Hallo,

    Kommt es zu einem Schärfeverlust bei Einsatz der Haida Filter?
    Du bevorzugst die ND Einsteckfilter richtig? Was ist dann bei gewollter paralleler nutzung des Polfilters, dann brauche ich doch wieder die ND Plattenfilter, oder nutzt du eger wenig die Kombination Pol + ND Filter?

    Liebe Grüße Torsten

    Antworten
    • Hi Torsten,

      nein, ein Schärfeverlust ist nicht festzustellen.

      Was meinst Du mit “Plattenfilter”? Der Polfilter wird in den Adapterring geschraubt, die Steckfilter werden wie sonst auch in die Einschübe im Filterhalter geschoben.

      Schöne Grüße,

      Helmut

      Antworten

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